Eine sinnlose Naturzerstörung rollt lawinenartig auf unsere Allgäuer Alpenlandschaft zu. Unsere Heimat wird mit Windkraftgroßanlagen belastet.
Liebe Allgäuer, die Bürgerinitiative „Aktion Gegenwind Allgäu“ (AGA), ein Zusammenschluss besorgter Allgäuer aus dem Ober-, Ost- und Unterallgäu, will Sie mit diesem Blatt über Aspekte zum Thema „Windkraft im Allgäu“ informieren. Mit großer Sorge beobachten viele Bürgerinnen und Bürger in unserem Land die fortschreitende Zerstörung der Landschaft und des kulturhistorisch gewachsenen Erscheinungsbildes im Umfeld von Städten und Dörfern durch die ständig wachsende Zahl von Windkraftanlagen. Hinzu kommen unzumutbare Belastungen für Anwohner, sowie Immobilienwertverluste und eine Gefährdung der Tierwelt. Mit der Windenergienutzung wird eine Technologie gefördert, die für die Energieversorgung, Ressourcenschonung und den Klimaschutz völlig bedeutungslos ist. Die öffentlichen Fördermittel könnten wesentlich wirksamer zur Effizienzsteigerung der Kraftwerke, zum rationellen Energieverbrauch und zur wissenschaftlichen Grundlagenforschung im Energiebereich eingesetzt werden. Warum wir Windkraftanlagen (WKA) kritisch betrachten:
1. Zahlen und Fakten:
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11.500 Windkraftanlagen erzeugten
im Jahr 2001 an den besten deutschen Standorten etwa 2,5 Prozent des deutschen
Stromverbrauchs.
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Der tatsächliche „Wirkungsgrad“ in
Bayern liegt nur bei etwa 13 Prozent, im Küstengebiet bei ca. 25 Prozent. · Die Einsparung von Kohlenstoff-dioxid-Emissionen (CO²) durch Windkraftanlagen hat theoretisch (weil nicht nachweisbar) im Jahr 2000 nur 0,3 Prozent betragen. · Deutschlands Stromunternehmer müssen Windstrom zu festge-legten, höheren Preisen kaufen. Windkraftinvestoren und Betrei-ber erhalten Steuervergünsti-gungen und günstige Zinssätze. Bis zum Jahr 2010 wird das mehr als 51 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt kosten. (Welt am Sonntag 10.02.2002) · Höhere Strompreise gehen zu Lasten aller privaten Haushalte. · Für jeden Arbeitsplatz in der Windenergie gibt der Steuer-zahler 175 000 Euro aus, ein Arbeitsplatz im Bergbau kostet vergleichbar „nur“ 50.000 Euro. (Bundeswirtschaftminister Müller, Husumer Nachr. 12.04.2002)
2. Nachteile und Gefahren von Windkraftanlagen: · Geringe Stromerzeugung trotz gigantischer Anlagen (Höhen bis zu 185 m) · Lärmbelästigung der Anwohner mit monotonem Dauergeräusch und durch sog. Infraschall (Anm.: Der Abstand zu Wohnhäusern beträgt teilweise nur 300 m, wir fordern einen Abstand von mindestens 1.000 m - wie die WHO) · Belästigung durch Schattenwurf, Diskoeffekt · Unfallgefahren durch Eisflug, fliegende Anlagenteile, Blitzschlag etc. · Verschandelung unserer Landschaft ohne erkennbaren Umweltnutzen · Finanzielle Gewinne nur für wenige, zu Lasten der Allgemeinheit und der Anwohner
3. Informationen und Schlagzeilen aus der Zeitung:
4. Warum kommt man jetzt ins Allgäu? - Nicht der guten Winde wegen! Die windgünstigen Standorte in Norddeutschland
sind bebaut. Geplagte Anwohner und Bürgerinitiativen* machen es den Betreibern
dort schwer eine Baugenehmigung zu bekommen. Eine versprochene Energiewende ist
nicht möglich oder gar erkennbar. Dennoch lässt sich auch mit „wenig Wind“ an
schlechten Standorten Geld verdienen.
5. Was Sie noch wissen sollten... · Die negativen Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Gesundheit, Landschafts- und Ortsbild, Fremdenverkehr, Immobilienwerte, Strompreise und den sozialen Frieden sind nicht überall bekannt - aber lassen sich nicht leugnen.
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Windkraftanlagen sind hoch
aufragende, bewegte Industriebauwerke, die alle gewohnten historischen
Dimensionen sprengen. Anlagenhöhen mit · Durch die Errichtung einer Windkraftanlage wird unser wertvoller Außenbereich weiträumig planerisch vorbelastet. Sind die ersten Anlagen in einem Gebiet genehmigt, wird der Bau weiterer Windturbinen auch im großen Umkreis sehr viel schwerer zu verhindern sein. · Die Windkraftanlagen machen kein einziges Kohle- oder Atomkraftwerk überflüssig, weil der Wind nicht immer weht. · Das neue Stromeinspeisungsgesetz (EEG) lässt die sogenannten Windmüller zu Geldmüllern werden. Paradoxerweise werden seit dem 1.April 2000 schlechte Standorte sogar besser gefördert als gute - so macht fast jede WKA, - sogar im „Tal“, noch ihr Geld. Windkraft im Allgäu leistet keinen sinnvollen Beitrag zur Energieversorgung. Unserer Ansicht nach verfügt das Allgäu über weitaus sinnvollere Energieressourcen.
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